8. Netzwerktreffen in Dresden

Die 8. Netzwerkveranstaltung des Stammtischs Netzwerk Kopfsache stand am 23. April 2025 im Zeichen der Selbsthilfe.

Dank  der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS) in Dresden hatten wir für diese Veranstaltung die Ehre, im Plenarsaal des Dresdner Rathauses zusammenkommen zu können. Nicht nur der glanzvoll verzierte Aufgang zum Saal und die enorme Größe des Raums selbst beeindruckte uns. Besonders wichtig war auch der barrierefreie Zugang über einen Fahrstuhl im Innenhof sowie ausreichend Platz für Rollstuhlfahrende oder Menschen mit Gehhilfen, um mit anderen Zuhörenden in Kontakt treten zu können.

Denn das In-Kontakt-Kommen ist Ziel dieser Veranstaltungen. Besonders dieser Nachmittag sollte Betroffenen und Angehörigen Inspiration geben, mit anderen Gleichgesinnten und Selbsthilfegruppen in Kontakt zu treten.

Bevor einzelne Selbsthilfegruppen aus Dresden sich vorstellten, übernahm Birgit Prelle die thematische Einführung als Vertreterin der Beauftragten für Menschen mit Behinderung und Senior(inn)en der Stadt Dresden. Da sie zudem auch Mitglied im Beirat für Menschen mit Behinderung und als Betroffene auch Mitglied im Verband der Körperbehinderten der Stadt Dresden ist, konnte sie einen interessanten Einblick darüber geben, mit welchen Themen sich die Stadt Dresden befasst, um das Leben barrierefreier zu gestalten. Interessant war auch der Hinweis, dass Bürgerinnen und Bürger stets eingeladen sind, dem Beirat für Menschen mit Behinderung beizuwohnen und Themen mit zu gestalten.

Als frisch ernannte Koordinatorin der Landeskontaktstelle Selbsthilfe Sachsen (LAKOS) und Beschäftigte für die Engagement Stiftung Sachsen brachte Anne-Kathrin Lange in ihrem Impulsvortrag einiges Wissenswertes über die Geschichte der Selbsthilfe aber auch sehr viel Interesse an den Zuhörenden der Veranstaltung mit. Um zunächst ein Meinungsbild über den aktuellen Stand von Selbsthilfe in Dresden und von den Bedürfnissen von Betroffenen und Angehörigen zu erhalten, startete sie mit Hilfe eines QR-Codes eine Live-Umfrage, die alle Zuhörenden mithilfe ihres privaten Smartphones ausfüllen konnten. Die Ergebnisse erschienen anonymisiert umgehend auf ihren Vortragsfolien, womit sie in beeindruckender Schnelligkeit viel Transparenz erschuf.

Der anschließende Vortrag von Ronny Türk sprang auf den Zug der digitalen Welt auf und zeigte, wie er und seine Kollegin Julia Trütschel Selbsthilfegruppen dabei unterstützen können, ihr individuelles Profil digital über Apps oder Soziale Medien darzustellen und zu nutzen. Die zahlreichen Erfahrungen, die die beiden mitbringen, münden in ihrer Digitalen Selbsthilfekontaktstelle DISEKO. Und sie bieten nicht nur Austausch über Monitore, sondern auch eine Kreativwerkstatt im Zentrum Dresdens für regelmäßige Treffen, Veranstaltungen oder Kreativworkshops, deren Nutzung jede Selbsthilfegruppe bei DISEKO erfragen kann.

Um die Atmosphäre stimmungsvoll zu untermalen, spielte Lisa Frost vor und zwischen den Vorträgen einhändig sehr klangvolle Klavierstücke.

Nach einer kulinarisch köstlichen und kommunikativen Pause kamen nacheinander folgende Selbsthilfegruppen aus Dresden zu Wort:

  • Selbsthilfegruppe Integrativ-aktiv
  • Schlaganfall Selbsthilfegruppe UN-SCHLAG-BAR
  • Selbsthilfegruppe Schlaganfall-Betroffene „Phönix“
  • Schlaganfallselbsthilfegruppe STROKE-Club
  • Aphasiker-Zentrum Südwestsachsen e.V.
  • Selbsthilfegruppe für Multiple Sklerose Betroffene und Angehörige – Dresdner HaMSter
  • Selbsthilfegruppe Bluthochdruck
  • Gesprächskreis Hirntumor Dresden

Jeweils ein bis zwei Vertreter(innen) erzählten von ihrer Entstehungsgeschichte, ihren Themen, ihren Unternehmungen und natürlich, wann und wo sie sich regelmäßig zusammenfinden. Wir hoffen sehr, dass diese Einblicke einerseits Mut gemacht haben, sich einer solchen Gruppe und deren bewundernswerten Optimismus und Unternehmungsgeist anzuschließen oder gar zu einer Neugründung inspiriert haben.