Am 17. September 2025 fand in Dresden das 9. Treffen des Netzwerks „Kopfsache“ statt. Das Netzwerk versteht sich als Plattform für Information und Austausch zwischen Betroffenen, Angehörigen, Fachpersonal und weiteren Interessierten rund um das Thema erworbene Hirnschädigungen. Unter dem Leitthema: „Ambulante Neuropsychologie nach erworbener Hirnschädigung – ein oft wichtiger Baustein auf dem Weg zurück ins Leben“ kamen zahlreiche Teilnehmende zusammen, um miteinander ins Gespräch zu kommen und voneinander zu lernen.
Nach einer kurzen Ankommensphase eröffnete Herr Ostermann die Veranstaltung und führte die Gäste durch den Nachmittag. Schon während des Vortrags von Frau Lenz (Psychologische Psychotherapeutin & klinische Neuropsychologin mit eigener Praxis) wurde deutlich, wie groß das Interesse an der ambulanten Neuropsychologie ist. Viele nickten zustimmend, als sie davon sprach, dass der Weg zurück ins Leben für Betroffene oft von kleinen, aber entscheidenden Fortschritten geprägt ist.
Im Vortrag von Frau
Döllmann und Frau Drigalla (Fortbildungsakademie der Wirtschaft – FAW gGmbH) zur neurospezifischen Begleitung im beruflichen Trainingszentrum entstand eine besonders aufmerksame Atmosphäre. Hier wurde spürbar, wie wichtig es den Teilnehmenden war, konkrete Perspektiven für den beruflichen Wiedereinstieg kennenzulernen.
Die Pausenzeiten nutzten viele Besucherinnen und Besucher intensiv zum Austausch. Man sah kleine Gruppen zusammenstehen, in denen Betroffene ihre persönlichen Erfahrungen schilderten, während Fachkräfte Tipps gaben und Angehörige von ihren ganz eigenen Herausforderungen berichteten. Dieser lebendige Austausch unterstrich den Charakter des Netzwerks als Ort der Begegnung und gegenseitigen Unterstützung.
Nach den Vorträgen bot eine Podiumsdiskussion mit Betroffenen Gelegenheit, offene Fragen zu stellen und unterschiedliche Blickwinkel einzubringen. Hierbei wurden sowohl Chancen als auch bestehende Herausforderungen im Alltag und in der ambulanten neuropsychologischen Versorgung thematisiert.
Zum Ende des Treffens wurde bereits ein Ausblick auf das kommende Netzwerktreffen gegeben. Dieses wird am 25. März 2026 im Neuen Stadtforum Dresden stattfinden und erneut die Möglichkeit bieten, Wissen, Erfahrungen und Ideen miteinander zu teilen. Damit setzt das Netzwerk seine wichtige Arbeit fort, Menschen nach erworbenen Hirnschädigungen und ihrem Umfeld Orientierung, Unterstützung und Austauschmöglichkeiten zu bieten.
Bericht einer Teilnehmerin:
Unser Treffen vom 17.9.2025 im Kulturrathaus auf der Königstraße
Wie bin ich auf das Netzwerk Kopfsache aufmerksam geworden?
Meine Schwester hatte 2020 einen Schlaganfall und kämpft seitdem um ihre Selbstständigkeit, um Unabhängigkeit, um jeden Buchstaben und jede Zahl.
Ich betreue sie und unterstütze sie, so gut ich kann.
Dabei lernte ich Herrn Ostermann und später auch Frau Weisbrod kennen.
Die Treffen vom „Netzwerk Kopfsache“ sind vor allem für Betroffene so wichtig.
Wege und Möglichkeiten, Kontakte und Erfahrungen konnte ich auch dieses Mal kennenlernen.
Frau Dipl. Psych. A. Lenz berichtete von der besonderen Problematik der Psyche nach einem Schlaganfall und den Therapieansätzen sowie verschiedenen Verarbeitungsstrategien.
Sie berichtete mit Hilfe von 2 Patienten von deren Behandlung und den Erfolgen bei der Therapie, auch von Rückschlägen und Erkenntnissen auf dem Weg dahin.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung stellte sich das Berufliche Trainingszentrum (BTZ) mit den Standorten in Chemnitz und in Oschatz als Spezialeinrichtung, ausgerichtet auf die Förderung der beruflichen Teilhabe von Menschen mit neurologischen und/ oder psychischen Erkrankungen und Unfallfolgen vor. Sehr beeindruckend finde ich den Ehrgeiz, für und mit jedem Patienten die optimale Zukunft zu organisieren.
Der Erfolg spricht für sich!
In der Pause- die Versorgung war -wie immer- vorzüglich, wurde ich von den Therapielotsen angesprochen. Da entsteht eine feine Möglichkeit der Hilfe. Bis jetzt arbeiten eine Ergotherapie und eine Logopädie zusammen. Sie suchen noch Physiotherapeuten und können sich weiter auch die Zusammenarbeit mit Psychotherapeuten gut vorstellen.
Da ich an der Rezeption einer Physiotherapie arbeite, lerne ich bei jedem Treffen auch für meine Arbeit und kann Betroffene aufmerksam machen und das Netzwerk Kopfsache ins Gespräch bringen.
Kathrin Schmidt


