5. Netzwerktreffen in Dresden

„Musik berührt – Musik bewegt – Musik heilt“ – so der Titel des 5. Netzwerktreffens, das am 8. November in den Räumen der Gut Leben gGmbH in Bannewitz stattgefunden hat. Etwa 40 Gäste sowie Betroffene sind der Einladung der Netzwerker Kopfsache gefolgt.

Für die Selbsthilfegruppe Un-schlagbar war die Schirmherrschaft über diesen geselligen und informativen Nachmittag eine Premiere. Zehn Jahre gibt es die Selbsthilfegruppe bereits, die von Katja und Thomas Flämmig ins Leben gerufen wurde. Thomas Flämmig als Betroffener und seine Frau wissen ganz genau, was es heißt, wenn sich das Leben auf einen Schlag ändert. Daher können sie wie kaum ein anderer fühlen und benennen, was für Betroffene und deren Angehörige wichtig ist zu wissen und zu erfahren.


Zu Beginn des Treffens warf Sabine Matthes (li.), Logopädin und Musiktherapeutin der Reha-Klinik in Kreischa ihrem Vortrag die Frage auf: „Mit Musik geht alles besser – Alles?“ Musik sei als eine bestimmte Form der Kommunikation unentbehrlich, betont sie und verweist beispielsweise auf den Rhythmus, der für eine Stimulation der Motorik äußerst dienlich sei. Mittels verschiedenster Instrumente ließe sich über Interaktion mit den Patienten in den Therapiesitzungen sehr gute Fortschritte erzielen. Dies schilderte die Referentin anhand verschiedener Beispiele aus der Praxis.


Was es für einen Menschen bedeutet, wenn „auf einen Schlag alles anders ist“ – schilderte Steffen Kindt (re.) als zweiter Referent des Nachmittags eindrucksvoll. Der heute 58-jährige Erzgebirger, der als freiberuflicher Künstler, Sänger, Regisseur und Leiter des Erzgebirgsensembles Aue tätig ist, hatte 2013 im Alter von 47 Jahren eine Hirnblutung erlitten. Die Ärzte sprachen damals von einer Überlebenschance von fünf Prozent. Das ist nunmehr über zehn Jahre her. Offen reflektierte Steffen Kindt die Zeit vor seiner Erkrankung und erzählte eindrucksvoll die Erlebnisse und Empfindungen während der Zeit seiner Genesung, Rehabilitation und dem Rückgewinnen seiner Selbstständigkeit. Die Reaktionen im Publikum ließen erkennen, dass er dabei vielen aus der Seele sprach. Die Musik, das Singen und gemeinsame Musizieren mit seinen Kollegen waren und sind seine Motivation. Heute steht er wieder auf der Bühne, singt und gab natürlich auch zusammen mit seinem Kollegen Konrad Egermann eine kleine Kostprobe zum Ausklang der Veranstaltung.


Die Veranstaltung war erneut geprägt von einem intensiven und lebhaften Austausch, auch und besonders in den Pausen. Am dekorativen und sehr leckerem Buffet fanden sich viele Gelegenheiten zu lockeren Gesprächen.